Welche Wirkung haben auf Facebook veröffentliche Bilder auf die Nutzer?
Wie bisher gezeigt wurde, stellen nicht alle Bilder die Wirklichkeit dar. Mit den neuen Techniken kommen neue Möglichkeiten, Bilder zu verändern. Dennoch muss der Mensch sich alltäglich mit Bildern auseinandersetzen. Dies zeigt sich insbesondere bei dem sozialen Netzwerk Facebook. Bisher befinden sich dort 250 Milliarden Fotos. Tagtäglich kommen weitere 240 Millionen hinzu. (Firsching 2013). Dabei posten die die Nutzer allerlei: Bilder von ihrem Alltag, Ihren Reisen und diversen Festen. Auch themenspezifische Fanseiten wie „Spass muss sein“ oder „Places to see before you die“ präsentieren zahlreiche Bilder- Mit Erfolg, denn insbesondere auf diesen Seiten wird viel kommentiert und geliked. Doch welche Wirkungen haben die Fotos nun auf die Nutzer? Und bilden sie wirklich die Realität ab oder wird ihre Aussage durch Manipulation bewusst in eine Richtung gelenkt? Wirtschaftsinformatiker der Universität Berlin und der TU Darmstadt beschäftigten sich mit der Wirkung von Facebook Posts auf die Nutzer. Das Ergebnis der Studie zeigt, dass die Nutzung von Facebook generell neidisch und unzufrieden macht. Dies wurde bei zwei Drittel der Befragten deutlich. Grund hierfür ist, dass es zu einem sozialen Vergleich kommt, bei dem der einzelne Nutzer sich automatisch mit ihren „Freunden“ vergleicht. Hierbei können Neidgefühle aufkommen. Insbesondere Urlaubsfotos sind für dieses Gefühl verantwortlich. Aufgrund dieses Neides kann es laut Forschern auch zu einer Neidspirale kommen, bei dem sich die einzelnen Nutzer versuchen stärker selbst darzustellen (vgl. Humboldt-Universität zu Berlin 2013). In diesem Zusammenhang kann eine weitere Forschung herangezogen wurde. Eine Studie der Renfrew Center Foundation erforschte das Retuschieren von Selfies. Hierbei wurde herausgefunden, dass 50% der Nutzer, die Bilder hochladen, die Fotos mittels Bildbearbeitungssoftware zuvor retuschieren, um dem eigenen Anspruch gerecht zu werden. Insbesondere bei Frauen ist dies deutlich erkennbar. 70% der weiblichen Facebook- und Twitter-User im Alter zwischen 18 bis 34 Jahren verändern ihre Bilder, indem sie Pickel entfernen, Farben korrigieren oder sich selbst schlanker machen (Renfrew Center Foundation 2014). Dies sinkt zwar mit steigendem Alter, ist aber auch bei 32% der 55 bis 64 Jährigen der Fall. Journalist Richard Gutjahr erklärt hierzu: „… ein Selfie bildet nie die Realität ab, sondern die Art und Weise, wie ein Selfist von Anderen gerne gesehen werden möchte. So gesehen sind Selfies eine überaus ehrliche Angelegenheit: eine Momentaufnahme unserer Seele“ (Richard Gutjahr 2014). Somit lässt sich zweierlei feststellen. Zum einen können durch die Fotos bei Facebook Neid- und Frustrationsgefühle aufkommen, zum anderen werden die Fotos oftmals verändert, sodass nicht sicher festgestellt werden kann, dass die Fotos wirklich die Realität abbilden. Dennoch handelt es sich meist eher um Bildveränderungen als um Bildmanipulationen. Insbesondere auf Fanseiten finden sich hingegen oftmals Bildmanipulationen, um die Fans zu locken. Hierbei werden voneinander unabhängige Bilder beispielsweise zusammengefügt und ihnen mittels einem Text einen neuen Sinn gegeben.
Um die Wirkung der Fotos nun zu untersuchen, sollen an dieser Stelle Fotos ausgewählt werden und die Wirkung mithilfe der Kommentarfunktion untersucht werden. Bewusst werden hierbei Fotos von Fanseiten ausgewählt und nicht Fotos von der Chronik einzelner Personen, um die Anonymität zu gewährleisten und nicht in die Privatsphäre einzudringen. Aufgrund der Fülle an unterschiedlichen Fotos wurde die Fanseite „Spass muss sein“ ausgewählt. Angemerkt werden muss an dieser Stelle, dass zumeist eine genaue Interpretation auf Grundlage des Panofsky Modells nicht möglich ist. Grund hierfür ist, dass die Fotografen der Fotos meist nicht bekannt sind, sondern die Bilder seit geraumer Zeit im Internet kursieren. Der Ursprung des Bildes ist somit nicht erkennbar. Ebenfalls nehmen andere Personen die Manipulationen vor, als diejenigen, die das Foto gemacht haben. Da an dieser Stelle ebenfalls die Wirkung des Bildes betrachtet werden soll und nicht das Bild interpretiert werden soll, wird das Modell daher an diesem Punkt nicht näher eingebaut.
Die Fanseite „Spass muss sein“ wurde im Jahr 2012 gegründet. Sie hat derzeit 826127 Gefällt mir Angaben und wird somit von derselben Anzahl an Personen tagtäglich verfolgt. 1568 Fotos wurden bisher hochgeladen (spass muss sein 2014). Hierbei finden sich unter anderem Fotos von Tieren, Ereignissen und Menschen. Generell zeigt sich, dass nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar ist, ob die Bilder die Realität abbilden oder sie nur manipulieren. Dies zeigt sich auch bei den späteren Diskussionen.
Um die Wirkung der Fotos nun zu untersuchen, sollen an dieser Stelle Fotos ausgewählt werden und die Wirkung mithilfe der Kommentarfunktion untersucht werden. Bewusst werden hierbei Fotos von Fanseiten ausgewählt und nicht Fotos von der Chronik einzelner Personen, um die Anonymität zu gewährleisten und nicht in die Privatsphäre einzudringen. Aufgrund der Fülle an unterschiedlichen Fotos wurde die Fanseite „Spass muss sein“ ausgewählt. Angemerkt werden muss an dieser Stelle, dass zumeist eine genaue Interpretation auf Grundlage des Panofsky Modells nicht möglich ist. Grund hierfür ist, dass die Fotografen der Fotos meist nicht bekannt sind, sondern die Bilder seit geraumer Zeit im Internet kursieren. Der Ursprung des Bildes ist somit nicht erkennbar. Ebenfalls nehmen andere Personen die Manipulationen vor, als diejenigen, die das Foto gemacht haben. Da an dieser Stelle ebenfalls die Wirkung des Bildes betrachtet werden soll und nicht das Bild interpretiert werden soll, wird das Modell daher an diesem Punkt nicht näher eingebaut.
Die Fanseite „Spass muss sein“ wurde im Jahr 2012 gegründet. Sie hat derzeit 826127 Gefällt mir Angaben und wird somit von derselben Anzahl an Personen tagtäglich verfolgt. 1568 Fotos wurden bisher hochgeladen (spass muss sein 2014). Hierbei finden sich unter anderem Fotos von Tieren, Ereignissen und Menschen. Generell zeigt sich, dass nicht immer ist auf den ersten Blick erkennbar ist, ob die Bilder die Realität abbilden oder sie nur manipulieren. Dies zeigt sich auch bei den späteren Diskussionen.
Das erste Bild, das an dieser Stelle näher betrachtet werden soll, zeigt eine Frau mit einer Katze. Während die weiße Katze im Vordergrund zu sehen ist, wird die Frau im Hintergrund ab der Nase an von der Katze verdeckt. Die Augen von beiden stechen deutlich hervor und sind türkisfarbend. Die Frau bildet abgesehen von den Augen, mit ihren dunklen Haaren und Augenbrauen sowie ihrem glatten Haar einen Kontrast zu der leicht zotteligen Katze. Dennoch haben beide etwas katzenhaftes und verführerisches. Dadurch wird auch die große Bedeutung und Ausdruckskraft von Augen bestätigt.
Das Foto wurde von der Seite am 1. März 2014 mit dem Kommentar „Augen“ auf die Seite „Spass muss sein“ gepostet. 1288 Personen likden das Bild, weitere 78 teilten es-meist ohne weiteren Kommentar. Auf den ersten Blick wirkt es dabei als seien die Augen retuschiert. Auffällig ist, dass die Nutzer in der Kommentarfunktion darüber diskutierten, ob das Bild echt ist oder mittels Photoshop bearbeitet wurde. Lediglich fünf der 19 Kommentare beziehen sich auf die Wirkung des Bildes und betonen, dass es toll aussieht oder sie „gern so eine Augenfarbe hätten“. Eine Person bezeichnet das Bild auch als zu künstlich. In der Diskussion bezüglich der Echtheit des Bildes sind die Meinungen gespalten. Während drei Personen der Meinung sind, die Augen seien nicht retuschiert wurden, betont eine, dass zumindest die Augen der Katze nicht retuschiert wurden. Acht vertreten hingegen die Meinung das Foto sei gänzlich mittels Photoshop retuschiert und somit ein Fake (Spass muss sein 2014). Daher zeigt sich, dass die Echtheit des Bildes für die Personen von besonderem Interesse ist. Es kann nun davon ausgegangen werden, dass falls es sich um Manipulation handelt, diese mithilfe von Retusche und Farbveränderung stattfand.
Das Foto wurde von der Seite am 1. März 2014 mit dem Kommentar „Augen“ auf die Seite „Spass muss sein“ gepostet. 1288 Personen likden das Bild, weitere 78 teilten es-meist ohne weiteren Kommentar. Auf den ersten Blick wirkt es dabei als seien die Augen retuschiert. Auffällig ist, dass die Nutzer in der Kommentarfunktion darüber diskutierten, ob das Bild echt ist oder mittels Photoshop bearbeitet wurde. Lediglich fünf der 19 Kommentare beziehen sich auf die Wirkung des Bildes und betonen, dass es toll aussieht oder sie „gern so eine Augenfarbe hätten“. Eine Person bezeichnet das Bild auch als zu künstlich. In der Diskussion bezüglich der Echtheit des Bildes sind die Meinungen gespalten. Während drei Personen der Meinung sind, die Augen seien nicht retuschiert wurden, betont eine, dass zumindest die Augen der Katze nicht retuschiert wurden. Acht vertreten hingegen die Meinung das Foto sei gänzlich mittels Photoshop retuschiert und somit ein Fake (Spass muss sein 2014). Daher zeigt sich, dass die Echtheit des Bildes für die Personen von besonderem Interesse ist. Es kann nun davon ausgegangen werden, dass falls es sich um Manipulation handelt, diese mithilfe von Retusche und Farbveränderung stattfand.
Das zweite Bild das betrachtet wird, wurde am 21. April 2014 auf der Fanseite hochgeladen und von 1863 Nutzer geliked sowie von weiteren 251 geteilt. Auf dem Bild ist ein Mädchen und ein Hund zu erkennen, die gemeinsam auf dem Sofa sitzen. Im Hintergrund ist die Küche einer Wohnung zu sehen. Das Mädchen trägt rosa Kleidung, ebenso wie rosa farbende Hasenohren. Der braun, schwarze, etwas zottelige Hund trägt dieselben Ohren. Beide blicken in das Kamera, das Mädchen rümpft dabei ihre Nase.
Auf den ersten Blick ist direkt erkennbar, dass das Foto inszeniert wurde und dem Kind sowie dem Hund extra die Hasenohren aufgesetzt wurden. Dadurch sollte das Bild niedlich wirken und eine Ähnlichkeit erzeugt werden. Der Hund wird durch die Zunahme der Hasenohren zu einer Mischung aus zwei Tieren. Die Wirkung des Bildes ist nun durchaus positiv, wie in den Kommentaren erkennbar wird. Die zwölf Kommentare beziehen sich zumeist auf die Niedlichkeit des Dargestellten (Spass muss sein 2014).
Auf den ersten Blick ist direkt erkennbar, dass das Foto inszeniert wurde und dem Kind sowie dem Hund extra die Hasenohren aufgesetzt wurden. Dadurch sollte das Bild niedlich wirken und eine Ähnlichkeit erzeugt werden. Der Hund wird durch die Zunahme der Hasenohren zu einer Mischung aus zwei Tieren. Die Wirkung des Bildes ist nun durchaus positiv, wie in den Kommentaren erkennbar wird. Die zwölf Kommentare beziehen sich zumeist auf die Niedlichkeit des Dargestellten (Spass muss sein 2014).
Auch das folgende Bild erfreute sich großer Beliebtheit. Das Bild ist eine Collage und besteht aus zwei Bildern. Das obere Foto zeigt einen umgefallen Laster voller Erdnüsse. Die Nüsse sind auf der Straße verteilt. Im Hintergrund sind mehrere Menschen erkennbar, ganz vorne steht ein Eichhörnen. Darunter steht „breaking news Truck spills nuts“ geschrieben. Auf dem unteren Bild ist ein Eichhörnchen abgebildet. Es ist sehr dick. In weißer Schrift umranden die Worte „2 weeks later… I regret nothing“ das Bild. Daraus lässt sich schließen, dass mithilfe der Worte ausgesagt werden soll, dass das Eichhörnchen die Nüsse aufgegessen hat und daher zugenommen hat. Dies allerdings nicht bereut. Deutlich erkennbar ist hierbei, dass es sich um eine Bildmanipulation handelt. Zwei voneinander unabhängige Bilder wurden miteinander verbunden. Um dies zu verdeutlichen wurde Text hinzugefügt, der die Aussage des Bildes bewusst in eine Richtung lenken soll und Personen animieren soll das Bild zu liken, falls sie sich mit der Situation identifizieren können. Die Fotomontage wurde von der Fanseite am 24. Mai 2014 mit den Worten „Ich bereue nichts“ gepostet. 682 drückten auf den Gefällt mir Button, weitere 154 teilten es mit ihren Freunden. Während die vielen Likes und das Teilen des Bildes somit auf eine positive Wirkung des Bildes hinweisen, wird die Wirkung in den Kommentaren nicht deutlich. Hierbei wurden „Freunde“ auf das Bild aufmerksam gemacht, zwei Personen betonten aber auch, dass das Eichhörnchen verändert wurde, da es nicht so dick sein könne.
Die Untersuchung der Bilder zeigt somit, dass auf Facebook oftmals nicht genau der Wahrheitsgehalt der Bilder herausgefiltert werden kann- auch wenn dies die Personen oftmals interessiert und sie sogar darauf hinweisen, dass es sich um eine Fotomanipulation handelt. Insbesondere auf einer Fanseite wie „Spass muss sein“ werden oftmals bewusst, besonders inszenierte Bilder ausgewählt oder bereits bestehende verändert und manipuliert um gewisse Aussagen herbeizuführen. Mithilfe der außergewöhnlichen Bilder sollen möglichst viele Personen auf den Like-Button Klicken und sich möglicherweise sogar in der Bildaussage wieder finden. Dies wird auch darin bestätigt, dass auch abgesehen von den Fanseiten Nutzer Collagen aus unterschiedlichen Bildern basteln um derzeitigen Ereignissen Ausdruck zu verleihen, wie bei dem folgenden Bild erkennbar ist, welches bei Facebook verbreitet wurde(siehe unten).
Die Nutzer sollen somit gar nicht mehr eigens die Bilder interpretieren, sondern sich in eine Richtung lenken lassen. Die Interpretation der Bilder beziehungsweise der Ereignisse findet somit im Vorherein statt, indem einzelne Nutzer aus Bildern eine Collage basteln. Ebenso ist den Nutzern bewusst, dass die Foto in diesem Zusammenhang nicht mehr die Wirklichkeit darstellen.
Die Nutzer sollen somit gar nicht mehr eigens die Bilder interpretieren, sondern sich in eine Richtung lenken lassen. Die Interpretation der Bilder beziehungsweise der Ereignisse findet somit im Vorherein statt, indem einzelne Nutzer aus Bildern eine Collage basteln. Ebenso ist den Nutzern bewusst, dass die Foto in diesem Zusammenhang nicht mehr die Wirklichkeit darstellen.
Im Gegensatz zu Bildern, die für Fanseiten konzipiert werden oder sich mit derzeitigen Themen auseinanderseiten, kann bei den Fotos der Nutzer selbst davon ausgegangen werden, dass diese zwar der Wahrheit entsprechen, allerdings kleine Veränderungen vorgenommen werden, um seinem eigenen Schönheitsideal zu entsprechen. Ebenfalls können Fotos inszeniert werden, um gewisse Wahrheiten zu transportieren. Daher kann an dieser Stelle auch Neid bei den „Freunden“ geweckt werden.
Die Wirkung der Facebook Fotos ist nun abhängig von der Inszenierung und dem Gesehenen. Witzige Collage, Fotos von niedlichen Tieren und Babys werden generell sehr positiv aufgenommen, ebenso wie offensichtliche Manipulationen durch Textelemente. Kritisch betrachtet werden Inszenierungen von Leid. Anzumerken ist ebenfalls, dass durch die Manipulation die Interpretation der Bilder selbstverständlich von der ursprünglichen Aussage abweicht.
Die Wirkung der Facebook Fotos ist nun abhängig von der Inszenierung und dem Gesehenen. Witzige Collage, Fotos von niedlichen Tieren und Babys werden generell sehr positiv aufgenommen, ebenso wie offensichtliche Manipulationen durch Textelemente. Kritisch betrachtet werden Inszenierungen von Leid. Anzumerken ist ebenfalls, dass durch die Manipulation die Interpretation der Bilder selbstverständlich von der ursprünglichen Aussage abweicht.